Friedrich Wanderer und der Schusserbou
Einer alten Sage nach gab es in Nürnberg einen Schuljungen, der ein ganz schöner Hitzkopf gewesen sein soll. Alle nannten ihn den Schusserbou (Murmeljunge) weil er nach der Schule, auf dem Schulhof am Lorenzer Platz mit seinen Kameraden geschussert, also Murmeln gespielt hat. Dabei beschummelte er seine Freunde, so oft es ging. Als sie es einmal bemerkten und ihn darauf ansprachen, beteuerte er seine Unschuld: „Wenn`s nicht wahr ist, soll mich der Teufel holen!“. Da kam prompt der Teufel und packte den Schusserbou und flog mit ihm davon.
Aber was hat denn jetzt der Schusserbou mit Friedrich Wanderer zu tun?
Friedrich Wilhelm Wanderer entwarf den Brunnen, der diese Sage darstellen sollte. Ansehen kann man ihn am Nordturm der St. Lorenz Kirche. Und wenn man genau die Spitze des Turmes ansieht, sieht man einen Blechknauf, der dieser Sage nach die Mütze des Jungen ist, die beim Flug durch die Luft herunterfiel, und da hängen blieb.
Friedrich Wilhelm Wanderer (1840 bis 1910) war Maler, Zeichner, Illustrator und Kunstschriftsteller. Ab 1863 war er Hilfslehrer und ab 1868 Professor für kunstgewerbliches Zeichnen an der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Er gestaltete neben dem Teufelsbrunnen und vielen anderen Kunstwerken auch die Titelseite des Goldenen Buches der Stadt Nürnberg. Im Jahr 1888 wurde Friedrich Wanderer zum Ehrenbürger der Stadt Nürnberg. Nach ihm ist unsere Schule benannt.
Text von: Katharina Koops, 4d (Schuljahr 2014/15)